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Die Wichtigkeit der Peergruppe

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Die Peergruppe, also die Gruppe der Gleichaltrigen, hat für Kinder und Jugendliche eine wichtige Funktion. Das Kind löst sich allmählich vom Elternhaus ab, findet in der Peergruppe neue Bezugspersonen, die den Ablösungsprozess stützen und zugleich neue Formen von Beziehungen ermöglichen. Die Gleichaltrigen gewährleisten in den Beziehungen Momente von Gleichheit und Souveränität. Diese Gleichheit verlangt Toleranz und Akzeptanz von Unterschieden in der Gruppe, das Anrecht auf Durchsetzung eigener Anliegen und generell Gerechtigkeit. Ausserdem bietet die Gruppe Möglichkeiten zur Selbstdarstellung und stärkt das Durchsetzungsvermögen bei der Verwirklichung eigener Ziele.

→ Der Schritt hin zur Autonomie wird erleichtert.
Die Peergruppe bewältigt das Kunststück, Unabhängigkeit und wechselseitige Abhängigkeit zu integrieren

Wichtige Entwicklungsfunktionen im Jugendalter durch Peergruppen:

Wichtig: Der Jugendegozentrismus kann sich in der Peergruppe ausleben: So lassen sich Grosssprecherei, exaltierte Bewegungen, lautes Sprechen und Schreien, besser verstehen.

Negative Entwicklungswirkung der Peergroup

Des Weiteren kann die Peergruppe aber auch eine negative Entwicklungswirkung haben.

Immer wenn sich Gruppen bilden, entsteht eine Gruppenhierarchie. Zwar entstehen altruistische Verhaltensweisen in dieser Gruppe, die sich aber ihrerseits gegenüber anderen konkurrierenden Gruppen abgrenzt.

Lernschwierigkeiten können auch dadurch entstehen, dass die peer group schulischem Lernen negativ gegenüber steht. Man könnte versuchen, auch mit den Freunden des Nachhilfeschülers zu sprechen, wenn sich ein negativer Einfluss abzeichnet: Welche Ziele haben sie? Warum ist Leistungsverweigerung „schick“? Welche Perspektiven sehen sie für sich selbst?

Schule als Umwelt: Schüler- und Berufsrolle: Facetten der kulturellen Identität

Schule und Beruf haben einen besonderen Stellenwert beim Aufbau einer kulturellen Identität. Das System (Schule, Beruf) tendiert dazu, Leistung als Ergebnis zu erzeugen und zu erhalten. Das Erzeugen objektiver Leistungen ist erwünscht. Die Auswirkungen des Systems von Schule und Beruf auf die Identität zeigen sich im Selbstkonzept und im Fähigkeitskonzept. Dabei untersucht man auch das soziale Selbst, das sich auf die Wertschätzung und den Erfolg in der Gruppe innerhalb der Systeme Schule und Beruf bezieht.

Empirische Befunde zum schulischen Selbstkonzept:

Selbstkonzept: umfasst die Wahrnehmung des Wissens um die eigene Person. Dazu gehört das Wissen über persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten, Vorlieben, Gefühle und Verhalten.

Zusammenhang zwischen Schulleistung und Selbstkonzept?

Vier Stufen der Selbstkonzeptentwicklung im System Schule:

Vier Niveaus der Bildung des schulbezogenen Selbstkonzepts:

Die Wichtigkeit der Peergruppe: Fazit

Wenn die Schule (die Lehrerinnen und Lehrer) beim Schüler negative Selbstkonzepte fördern, indem sie Leistungen (auch geringfügige Verbesserungen z.B.) nicht anerkennen oder Vorurteile vermitteln („Als Junge hast du eh schlechte Karten beim Sprachenlernen: Mädchen sind da immer besser.“), sollte man Schüler dagegen zu „immunisieren“ versuchen, damit sie ihr Selbstwertgefühl nicht durch solche Einstellungen (oder durch schlechte Noten) zerstören lassen (s. auch „Kausalattribution“ bei „Motivation: Wem schreibe ich schlechte Leistungen zu: mir selbst und meiner Faulheit? Dem Zufall? Dem bösen Lehrer? …).

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