Klasse geprägt
Schüchternheit und ÄVPS
Die Ursachen von Persönlichkeitsstörungen sind weitestgehend unbekannt. Man vermutet eine Mischung aus biologischen Faktoren (angeborenes Temperament, genetische Einflüsse) und Umweltfaktoren (Bindungs-/Erziehungsstil der Eltern, soziale Risikobedingungen). Inwieweit angeborene Eigenschaften eine Rolle spielen, konnte gerade für die Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung in mehreren Forschungsarbeiten eindrücklich aufgezeigt und nachgewiesen werden:
ÄVPS und Schüchternheit als Betroffene
Ich habe eine Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitstörung und meine persönliche Geschichte deckt sich vollständig mit dem theoretischen Szenario welches im Zitat beschrieben wird.
Ängstliches Temperament
Das Temperament betrifft genetisch bedingte Unterschiede, die heutzutage auf fortlaufenden Skalen gemessen werden, z.B. Neurotizismus. Es sind relativ konstante Merkmale des Verhaltens wie etwa Ausdauer, Reizschwelle, Stimmung und Tempo.
Das Temperament kennzeichnet also Verhaltensdispositionen, die bereits früh im Leben beobachtbar sind und wesentlich durch biologische Faktoren bestimmt werden.
Ich habe als Erwachsene zweifelsohne ein schüchternes, zaghaftes Temperament und reagiere auf bestimmte Impulse (etwa die Begegnung mit fremden Menschen oder neuen Situationen) mit Ängstlichkeit. Aber was macht mich so sicher, dass ich bereits als Säugling so war? Die Gewissheit leite ich ab aus persönlichen Erinnerungen und intensiver Biografie-Arbeit. Ich habe frühe Bezugspersonen und Familienmitglieder befragt. Hier ist es besonders hilfreich, indirekt nachzufragen! Meine Mutter würde mich nie als ängstliches Kind beschreiben, wenn sie direkt danach gefragt wird. Ich habe sie daher gebeten, mir zu erzählen, wie ich als Baby oder Kleinkind in bestimmten Situationen reagiert habe und wie sie damit umgegangen ist. Meiner Mutter ist bis heute nicht bewusst, wie sehr ihre persönliche Einschätzung ihrer Tochter („so ein mutiges, selbstständiges Kind!“) von dem tatsächlich erinnerten Verhalten („dich konnte man schon als Baby problemlos alleine lassen, du hast nie geweint bei Trennungen“) abweicht. Zusätzlich habe ich Dokumente aus meiner frühen Kindheit (Akte aus der Hebammensprechstunde, Fotos) studiert.
Unsicher-vermeidende Mutter-Kind-Bindung
Meine Mutter war nicht in der Lage, mir als Kind die Erfahrung von Sicherheit zu vermitteln. Sie wollte und will bis heute unbedingt eine selbstsichere, mutige, starke Tochter, dass es für sie absolut unmöglich scheint, mich als Persönlichkeit so wahrzunehmen wir ich wirklich bin.
Die klassische Situation aus dem „Fremde-Situations-Test“ interpretiert meine Mutter einfach um:
Die Tatsache, dass ich als Kind keine Nähe und Trost bei meiner Mutter gesucht habe, ist für sie Ausdruck meiner Selbstständigkeit und eine Form von Mut. Sie hat nie verstanden, dass ich mich nicht so verhalten habe, weil ich keine Nähe und Trost gebraucht hätte, sondern weil ich sehr früh gelernt habe, dass ich keine Nähe und Trost bekomme. Unsere Kommunikation war also von Beginn an nicht verlässlich. Meine Mutter war emotional für mich nicht verfügbar und hat auf ängstliches Verhalten ablehnend bis verärgert reagiert („Jetzt tu halt nicht so blöd!“).
Temperament / Persönlichkeitsstil meines Vaters
Mein Vater hat für mich in erster Linie als Lernmodell eine Rolle gespielt, da wir nie wirklich eine Bindung aufgebaut haben. Mein Vater hat sich aus der Erziehung rausgehalten und seine Rolle als Vater in erster Linie als Ernährer der Familie wahrgenommen.
Er war ruhig, zurückgezogen, introvertiert und konfliktscheu. Heute ist mir klar, dass mein Vater durchaus die Kriterien für eine ÄVPS erfüllt hat.
So habe ich von meinem Vater gelernt, dass die Welt insgesamt bedrohlich und voller Gefahren ist und dass man Menschen besser nicht vertraut. So hatte mein Vater, abgesehen von der Familie, keine sozialen Kontakte oder gar Bindungen.
Zusätzlich haben massive Missbrauchserfahrungen in seiner Kindheit unsere Beziehung zeitlebens belastet. Bei jedem Körperkontakt hat sich mein Vater innerlich zurückgenommen um seine Kinder eben „nicht wirklich zu berühren“. Heute weiss ich, dass es für ihn schlicht unmöglich war, sich auf eine intime und vollkommen normale Vater-Kind-Nähe einzulassen, weil er nicht in der Lage war, dies von einem sexuellen Übergriff zu unterscheiden. Seine extreme Befangenheit bei Körperkontakt konnte von mir als Kind jedoch nur als Ablehnung von mir als Person verstanden werden.
Meine frühkindlichen Erfahrungen mit Gleichaltrigen
Unter diesen Startbedingungen erscheint es nicht mehr überraschend, dass ich nie wirklich in der Lage war Beziehungen aufzubauen. Bereits im Kindergarten hatte ich mich damit abgefunden, dass ich dazugehöre, nicht gemocht werde und keiner sich für mich interessiert. Ich habe nie wirklich versucht, Freunde oder auch nur Spielkameraden zu finden, da mir dies absolut sinnlos erschien und jeder Versuch nur damit enden konnte, dass ich durch Ablehnung und Kritik verletzt wurde.
Zum Schutz meines Selbst habe ich den Spiess umgedreht: Ich redete mir ein, dass ich „mit diesen furchtbaren Leuten“, gar nicht befreundet sein will. Ich glorifizierte mein Aussenseiter-Dasein auch in gewisser Art („splendid isolation„) und habe es vorgezogen andere abzulehnen, bevor diese Gelegenheit bekommen, mich abzulehnen.
Der Teufelskreis hat sich also in meinen Leben ziemlich genau wie im obigen Zitat entwickelt und, mit der Diagnose ÄVPS, auch geschlossen.

Kellerbox
Nicht einmal als Opfer vorgesehen

Wie mich die Kindermorde der 1980er-Jahre früh lehrten, wer zählt – und wer nicht
Ich bin ein Kind der 1980er-Jahre. Die Zeit der Schweizer Kindermörder. So nannte ich das Jahrzehnt schon früh in meinem Kopf.
Noch bevor ich in den Kindergarten kam, wusste ich: Es gibt hübsche, bewunderte, wertvolle Mädchen – und es gibt den Rest. Die Hübschen waren schlank, hatten lange Haare und trugen Kleider, die teuer aussahen. Ihre Eltern waren Anwälte oder Architekten, sie wohnten in Einfamilienhäusern mit Garten und – wenn’s hochkam – sogar mit Pool.
Dann gab es die Mittelklasse-Mädchen. Auch hübsch, aber irgendwo fehlte ein Detail: Die Eltern waren „nur“ Lehrer oder Landwirte, oder sie hatten eine Zahnspange. Und dann war da meine Kategorie: Die Unbeliebten. Die mit den praktischen Kleidern. Die mit dem Sozialwohnungs-Teint. Die, die nicht in Pools schwammen, sondern in Mehrfamilienhäusern verschwanden.
Mein Vater war ungelernter Fabrikarbeiter. Ein Stigma in der Schweiz, das sich durch jede Pore meiner Kindheit zog. Meine Mutter war körperbehindert. Ich war dick, oft ungewaschen, meistens ungekämmt – und es war mir egal. Oder: Ich tat so. Denn tief in mir war längst klar, dass ich nie dazugehören würde. Nicht zu den Hübschen, nicht zu den Beliebten.
Ich konnte mit fünf lesen. Und ich las. Alles. Vor allem Schlagzeilen. Ich stand vor dem Dorfkiosk und sog die Zeitungscover auf wie andere Kinder Glacé. Wenn in der Tagesschau von vermissten oder ermordeten Kindern die Rede war, blieb ich wie gebannt vor dem Bildschirm sitzen. Aktenzeichen XY sah ich erst heimlich – bis meine Mutter kapitulierte und mir einen Platz auf dem Sofa freiräumte.
Und dann fiel mir etwas auf.
All diese toten Mädchen. All diese vermissten Kinder. Sie waren hübsch. Blond. Zart. Niedlich. „Normschön“, wie man heute sagen würde. Und mir dämmerte: Nicht einmal für einen Kindermörder war ich gut genug. Ich taugte nicht mal als Opfer.
Das war… beruhigend. Und gleichzeitig demütigend. Sogar der grausamste Mensch der Welt hätte mich links liegen lassen.
Also zog ich los. Ich, sechs Jahre alt, durchkämmte Wälder, kroch durch Gebüsche, stromerte durch verbotene Gebiete. Ich legte es darauf an. Unter anderem rund um die Haftanstalt Witzwil, ganz in der Nähe des Campingplatzes, wo meine Familie ihre Wochenenden verbrachte. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlt, in Gefahr zu sein. Ich wollte herausfordern, provozieren. Und vielleicht, ganz tief drin, wollte ich auch verschwinden. Damit endlich jemand merkt, dass es mich gab.
Die Vorstellung, entführt oder ermordet zu werden, erschien mir damals nicht einmal schlimm. Sie war eine Art Gerechtigkeit. Eine Form von Aufmerksamkeit. Ein kleines Mädchen, das niemand vermissen würde, suchte einen Beweis dafür, dass es überhaupt existierte.
Kellerbox
Missbrauch unter Kindern, und was bleibt

Paddy ist mein Cousin – 18 Monate älter als ich.
Zwischen meinem sechsten und elften Lebensjahr hat er mich sexuell missbraucht.
Es war ein Fall von sexueller Gewalt unter Kindern – eine Realität, die viele nicht wahrhaben wollen.
Als Kind sehnte ich mich verzweifelt nach Nähe. Nach einem Freund. Nach einem Bruder.
Mein tatsächlicher Bruder, Pascal, war immer distanziert. Unsere Beziehung war kalt, unnahbar.
Paddy hingegen ignorierte mich meist – oder behandelte mich wie Luft. Und gerade das machte es so aufregend, als er eines Abends plötzlich Interesse an mir zeigte.
Es war an Opas 60. Geburtstag.
Paddy kam zu mir und fragte, ob ich mit ihm die Umgebung erkunden wolle.
Ich war überglücklich – endlich sah er mich. Endlich bekam ich Aufmerksamkeit.
Aber statt einem harmlosen Abenteuer führte er mich in ein Maisfeld.
Dort fand der erste Übergriff statt. Danach kehrten wir zurück zur Feier – und Paddy tat so, als wäre nie etwas gewesen.
Ich war verwirrt. Ich wusste, dass es falsch war. Verboten. Und trotzdem schwieg ich.
Ein wiederkehrendes Muster
Der Missbrauch zog sich über Jahre.
Immer war Paddy derjenige, der begann.
Er brachte Pornohefte mit, die sein Vater Hugo unachtsam herumliegen liess.
Ich verstand nicht wirklich, was da geschah – aber ich fühlte, dass es nicht richtig war.
Und doch sagte ich nichts.
Vielleicht, weil ich glaubte, es würde sowieso niemand merken. Oder schlimmer noch:
dass es niemanden interessieren würde.
Unsere Geschwister, Eltern, Tanten und Onkel müssen etwas geahnt haben.
Sie müssen Verhaltensweisen gesehen haben, die auffallen.
Aber sie taten, was sie immer taten: verharmlosen.
„Ach, Kinder halt.“
Lange redete ich mir das selbst ein.
Aber es war nie „nur spielen“.
Paddy wusste genau, was er tat.
Heute ist Paddy wieder Teil meines Lebens
Letztes Jahr erfuhr ich zufällig, dass Paddy ebenfalls IV bezieht.
Seine Schwester Lea hatte zu dem Zeitpunkt nur noch wenige Monate zu leben – ein Hirntumor im Endstadium.
Paddy wurde da wohl klar, dass er bald allein sein würde.
Trotz IV und Zusatzleistungen ist er heute abhängig von der Sozialhilfe.
Da ich das System kenne, erkannte ich sofort: Er wurde mit einem hypothetischen Einkommen berechnet – ein Verwaltungs-Konstrukt, das viele IV-Bezüger*innen benachteiligt.
Ich riet ihm, wie ich selbst auch, im sekundären Arbeitsmarkt eine Stelle anzunehmen. Damit würde sein *tatsächliches* Einkommen zählen – nicht irgendeine Rechenfiktion.
Ich schlug ihm vor, es in der Genossenschaft zu versuchen, wo ich bereits arbeitete.
Heute ist er in der Montage. Andere Abteilung, gleiche Firma.
Ob ich wollte oder nicht – unsere Wege kreuzen sich regelmässig.
Und mehr noch: Ich habe ihm geholfen, sein Leben zu stabilisieren.
Verdient er das?
Hat er meine Unterstützung verdient? Meine Freundlichkeit? Meine Nähe?
Diese Frage löst einen tiefen inneren Konflikt in mir aus.
Wir haben nie über das gesprochen, was damals war.
Es ist, als hätte es nie existiert.
Aber in mir existiert es jeden einzelnen Tag.
Manchmal stelle ich mir vor, wie ich es beiläufig sage –
bei Kaffee und Joint, so wie früher:
„Ach übrigens… warum genau hast du mich als Kind eigentlich missbraucht?“
Ein Teil von mir will es wissen.
Ich will verstehen, wie er sich daran erinnert. Wie er es rechtfertigt. Warum es passiert ist.
Aber selbst heute fühle ich eine seltsame Hemmung, wenn ich in seiner Nähe bin.
Wenn Kinder Kinder missbrauchen
Sexueller Missbrauch unter Kindern ist ein Tabuthema.
Kaum erforscht, kaum diskutiert.
Dabei zeigen Studien: Machtungleichgewichte, emotionale Vernachlässigung und früher Zugang zu sexuellen Inhalten spielen oft eine Rolle.
Kinder, die instabile oder lieblos-chaotische Verhältnisse erleben, überschreiten eher Grenzen.
Vor allem, wenn sie in Umgebungen aufwachsen, in denen Sexualität nicht altersgerecht eingeordnet wird.
Die Langzeitfolgen für Betroffene sind massiv.
Vor allem, wenn der Täter ein Familienmitglied war.
Scham. Schuld. Zerrissenheit.
Viele Überlebende tragen diese Gefühle ein Leben lang mit sich herum.
Unbehandelte Traumata formen das Selbstbild, die Beziehungsfähigkeit und die psychische Gesundheit oft auf irreversible Weise.
Einen Täter später im Leben wiederzusehen – oder ihn zu konfrontieren – kann einerseits heilsam sein.
Andererseits kann es Wunden aufreissen, die nie richtig geschlossen wurden.
Vielleicht hat Paddy seine Erinnerung verzerrt.
Vielleicht sieht er sich selbst als Opfer seiner Umstände.
Die Frage ist:
Würde eine Konfrontation mir Frieden bringen?
Oder gibt es Wahrheiten, die schlicht unerträglich sind?
Klasse geprägt
Von Lemmings zu Action Replay – Mein Weg in die Computerwelt

Wenn ich heute zurückblicke, wann und wie ich das erste Mal in die Welt der Computer eingetaucht bin, lande ich direkt bei meiner allerersten Maschine: einem Amiga 500.
Eine unscheinbare graue Kiste – aber sie hat meine Jugend geprägt und meine Sicht auf Technik für immer verändert.
Während andere Kinder draussen spielten, sass ich stundenlang vor dem Monitor.
Nicht nur, um zu zocken – sondern vor allem, um zu analysieren, zu verändern, zu optimieren.
Erste Schritte in die digitale Welt
Der Amiga 500 und die Liebe zum Detail
Der Amiga war für mich weit mehr als ein Spielzeug.
Klar – Spiele wie Lemmings, Oil Imperium, Civilization oder Zak McKracken haben mich fasziniert.
Aber irgendwann reichte es mir nicht mehr, einfach nur zu spielen.
Ich wollte verstehen: Warum passiert was genau so – und nicht anders?
Kann man das Spielsystem beeinflussen?
Meine Neugier ging weit über die Spielmechanik hinaus – ich wollte wissen, wie das alles funktioniert.
Action Replay & der Beginn des Denkens in Systemen
Der eigentliche Gamechanger kam in Form eines kleinen Moduls: Action Replay.
Ein Cheat-Tool, mit dem man Spiele manipulieren konnte:
Unendlich Leben, Geld ohne Limit, Level überspringen – plötzlich war alles möglich.
Aber für mich war es mehr als nur ein Schummelmodul.
Action Replay machte mir klar:
Ein Spiel ist nichts anderes als eine logische Abfolge von Zahlen und Befehlen.
Und wer weiss, wo sie stehen, kann sie verändern.
Das war meine erste Lektion in Reverse Engineering.
Ich spielte nicht mehr – ich analysierte, hackte, testete Grenzen aus.
Und das faszinierte mich mehr als jedes Spiel selbst.

Vom Spielen zum Verstehen
Man könnte meinen, ich hätte danach automatisch mit dem Programmieren angefangen.
Aber das Gegenteil war der Fall.
Ich hatte keinen echten Drang, eigene Software zu schreiben.
Mathematik war nie meine Stärke.
Und die Vorstellung, stundenlang Code zu tippen, löste in mir keinerlei Begeisterung aus.
Was mich wirklich reizte, war: vorhandene Systeme verstehen, optimieren und an meine Bedürfnisse anpassen.
Mich trieb die Frage an:
„Wie funktioniert das?“
Und gleich danach:
„Kann ich es verbessern oder umgehen?“
Das wurde meine Welt.
Und dieses Spiel spiele ich bis heute.
Faszination & Frust in der IT
Was ich damals gelernt habe, begleitet mich bis heute.
Mein Grundsatz: „Geht nicht gibt’s nicht.“
Wenn Software nicht funktioniert oder mich einschränkt, suche ich so lange nach einer Lösung, bis ich eine finde.
Diese Haltung hat mich nicht nur in die IT geführt – sie hat mir auch gezeigt, wo ihre grössten Schwächen liegen: Dilettantismus.
Nichts frustriert mich mehr als schlecht designte, unnötig komplizierte Software.
Zu sehen, wie Menschen mit ineffizienten Systemen kämpfen, nur weil irgendjemand etwas schlecht eingerichtet hat oder es unnötig komplex machen wollte, macht mich wahnsinnig.
Ich habe das auch beruflich oft erlebt – Systeme, die Zeit und Nerven kosten, obwohl es besser ginge.
Es fehlt oft nicht am Können.
Sondern am Willen, es wirklich zu verstehen.
Was ich daraus gelernt habe
Mein früher Zugang zum Amiga 500, zu Action Replay und zur Logik von Software hat mir etwas gegeben, das mir bis heute hilft:
Ich bin hochgradig autodidaktisch.
Ich bringe mir alles bei, was ich brauche – weil ich früh gelernt habe:
Jedes System ist verständlich. Und jedes System ist veränderbar.
Und ehrlich gesagt sehe ich das menschliche System ganz genauso.
Wahrscheinlich hat mir genau diese Denkweise geholfen, meine psychische Krankheit zu überwinden.
Unter anderem habe ich mein „Borderline-System“ so intensiv analysiert und optimiert, dass die Diagnose irgendwann nicht mehr zutraf.
Was ich nicht eingeplant hatte:
Das alternative Programm namens Angst – das sich danach selbst aktiviert hat.
Und auch wenn ich nie die Anerkennung bekommen habe, die ich mir als Kind von meiner Familie erhofft hatte –
hat mir mein Weg in die Computerwelt etwas viel Wertvolleres geschenkt:
Die Fähigkeit, jedes digitale Umfeld sofort zu durchdringen.
Und den Mut, bestehende Regeln zu hinterfragen. Immer.
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